AK Schnetzer: Jetzt müssen Politik und Unternehmen liefern

Wien (OTS) – Laut der aktuellen Konjunkturprognose des Wifo hat
Österreich die
Rezession endlich hinter sich gelassen. „Allerdings sind die
Rahmenbedingungen für das Wirtschaftswachstum alles andere als
rosig“, betont AK Chefökonom Matthias Schnetzer. Er verweist etwa auf
die verschärfte US-Zollpolitik, die steigende Konkurrenz aus China
aber auch auf den knappen Budgetrahmen, in dem sich Österreich
bewegen muss. „Die Beschäftigten einzelner Branchen haben mit Krisen-
Lohnabschlüssen bereits ihren Beitrag geleistet. Jetzt müssen
Regierung und Unternehmen liefern, damit Österreich nachhaltig aus
der Krise kommt“, fordert Schnetzer.

Der private Konsum ist eine wesentliche Stütze für die Belebung
der Konjunktur. „Allerdings bleibt die anhaltend hohe Teuerung bei
den Grundbedürfnissen wie Wohnen, Energie und Nahrungsmittel eine
Herausforderung – vor allem für Menschen mit niedrigem Einkommen und
jenen, die keinen Job haben“, sagt AK Chefökonom Schnetzer.

Auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt bleibt weiter schwierig.
Laut Wifo-Prognose wird die Arbeitslosigkeit im laufenden Jahr auf
rund 396.000 Menschen anwachsen – um 23.000 mehr als noch 2024. Dazu
Schnetzer: „Wir sehen, dass besonders Frauen, ältere Menschen und
Langzeitarbeitslose betroffen sind. Vor allem der Anstieg bei den
Frauen über 50 Jahren ist angesichts der Erhöhung des
Pensionsantrittsalters besorgniserregend.“

Für Schnetzer sind jetzt die Bundesregierung und die Unternehmen
am Zug: „Die Erholung muss jetzt genutzt werden, um Reformen auf den
Weg zu bringen, damit Österreich nachhaltig aus der Krise kommt.“

Konkret fordert die AK:

+ Eine Qualifizierungsoffensive, mittels derer sowohl
Arbeitssuchende als auch Beschäftigte für zukunftsorientierte
Branchen ausgebildet werden.

+ Altersgerechte Arbeitsplätze und ein Bonus-Malus-System für
Unternehmen.

+ Faire Preise – einen Mietpreisstopp und ein Ende der
Befristungen sowie das Aus für den Österreich-Aufschlag bei den
Lebensmittel-Preisen

+ Eine mutige Industriepolitik – auf Zukunftstechnologien und
Klimaneutralität ausgerichtet.

+ Steuern auf große Vermögen und Erbschaften – um den budgetären
Spielraum für die notwendigen genannten Maßnahmen zu schaffen.