Niederösterreich/Wien (OTS) – Mit dem Eintrag ins Vereinsregister am
15. Mai 1975 war der
Grundstein für die VKKJ – Vereinigung und Kompetenz für besondere
Kinder und Jugendliche gelegt. Entstanden aus einer Initiative
betroffener Eltern nahm der Verein eine beispiellose Entwicklung.
Heute werden in neun Ambulatorien in Wien und Niederösterreich und
einem Autismus-Kompetenzzentrum in Wien Favoriten jährlich rund 7.400
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Körper- und Mehrfach-
Behinderungen medizinisch-therapeutisch versorgt. Ergänzt wird das
Angebot durch das Tageszentrum Kreativ für Erwachsene in Wiener
Neustadt.
Das Goldene Jubiläum bildete kürzlich Anlass für eine Feier mit
den heute 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Klientinnen und
Klienten aus dem Tageszentrum Kreativ sowie Ehrengästen und Förderern
der VKKJ. Den würdigen Rahmen für die Veranstaltung unter dem
Ehrenschutz von Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen bildete
das Atrium Tulln, das sowohl mit seiner lichtdurchfluteten Festhalle
als auch mit seiner Donauterrasse überzeugte.
Zwtl.: VKKJ-Obmann Stefan Stadler: Gute und herausfordernde Zeiten
gemeinsam gemeistert
Obmann Stefan Stadler blickte in seiner Festrede mit sichtbarem
Stolz auf fünf Jahrzehnte VKKJ zurück. Er erinnerte an den
Pioniergeist der Gründungsjahre, die stetige Weiterentwicklung und
die zahlreichen Meilensteine in der Versorgung von Kindern und
Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen. Darüber hinaus verwies er
auf zwei SROI-Studien. In diesen konnte eindrucksvoll nachgewiesen
werden, wie wertvoll und nachhaltig der Beitrag der VKKJ für
Patientinnen, Patienten und deren Familien ist. Sein Resümee: „Was
vor 50 Jahren klein begann, ist groß geworden. Gemeinsam haben wir
viele gute, aber auch herausfordernde Zeiten gemeistert. Dafür danke
ich allen herzlich – für 50 Jahre Einsatz, Engagement und persönliche
Hingabe.“
Zwtl.: VKKJ-Geschäftsführer Andreas Steuer: Professionalität und hohe
Einsatzbereitschaft
Geschäftsführer Mag. Andreas Steuer betonte in seiner Ansprache
die große Herausforderung, die die tägliche Arbeit in den
Ambulatorien, im Tageszentrum sowie in Verwaltung und Support mit
sich bringt – und zugleich das außergewöhnliche Engagement aller
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Immer wieder wird uns von externen
Partnern bestätigt, wie hoch die Einsatzbereitschaft und die
Professionalität der Teams der VKKJ sind. Dafür – und für die
alltägliche Arbeit, die so viele Menschenleben positiv verändert –
möchte ich allen von Herzen danken.“
Zwtl.: Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig mit Videobotschaft
Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig, welche die
Vereinigung bereits aus ihrer Zeit als niederösterreichische
Landesrätin für Gesundheit, Jugend und Wohlfahrt kennt, brachte ihre
Wertschätzung in einer Videobotschaft zum Ausdruck:
„Wenn wir heute gemeinsam ein halbes Jahrhundert zurückblicken,
dann deswegen, weil damals begonnen wurde, was heute gefeiert wird.
Die VKKJ hat in den vergangenen 50 Jahren unzähligen Kindern,
Jugendlichen und deren Familien eine Perspektive gegeben. Dass hier
Empathie und Professionalität großgeschrieben werden, ist dem Einsatz
der 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken. Es ist Ihr
Verdienst, dass diese Menschen einen guten Platz in unserer
Gesellschaft gefunden haben.“
Zwtl.: LAbg. Florian Krumböck gratulierte in Vertretung von
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
Abgeordneter zum NÖ Landtag Florian Krümböck, der in Vertretung
von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Grußworte sprach, hob
die besondere Bedeutung des Jubiläums hervor: „Seit nunmehr fünf
Jahrzehnten eröffnen Sie Familien wie auch den Klientinnen und
Klienten neue Perspektiven. Sie haben Verzweiflung gelindert und
unzähligen Menschen Mut geschenkt. Im Namen unserer Landeshauptfrau
darf ich Ihnen dafür herzlich danken. Denn eines verbindet uns alle:
Die Gesellschaft darf niemanden zurücklassen – unabhängig von den
individuellen Herausforderungen. Sie haben mit Ihrem Wirken
eindrucksvoll bewiesen, was es heißt, die Würde des Menschen ernst zu
nehmen.“
Zwtl.: VKKJ ist ein guter Arbeitsplatz: Zeitzeuge Dozent Dr.
Christoph Lesigang im Interview
Anschließend an die Festreden bot Zeitzeuge Doz. Dr. Christoph
Lesigang einen Einblick in die Anfänge der Vereinigung. Im Interview
mit Moderatorin Dr. Sigrid Neureiter berichtete er von seinen ersten
Jahren als Arzt an der Universitätsklinik Wien, wo er die
routinemäßige Behandlung von Kindern mit Erkrankungen des zentralen
Nervensystems hinterfragte. Einen Meilenstein bildete dabei die
Bobath-Methode, ein aus England stammendes ganzheitliches Konzept zur
Verbesserung der motorischen Fähigkeiten und der Selbständigkeit im
Alltag.
Schließlich gelang gemeinsam mit engagierten Eltern die Gründung
des Vereins. Am 5. Oktober 1978 folgte die Eröffnung des ersten
Ambulatoriums in der Märzstraße im 15. Wiener Gemeindebezirk, das
sich heute nach der Übersiedlung in der Graumanngasse befindet. Die
Ambulatorien in Wiener Neustadt (1980) und Strebersdorf (1983)
folgten. Heute ist die Zahl auf 6 Einrichtungen in Niederösterreich
und 5 Einrichtungen in Wien angewachsen.
Dr. Lesigang wies darauf hin, dass sich seit seiner Pensionierung
im Jahr 1999 viel verändert habe, etwa in Hinblick auf die
Technologie, aber auch auf die Problemstellungen. Abschließend
konstatierte er: „Ich habe immer noch den Eindruck, dass die VKKJ ein
guter Arbeitsplatz ist. Die Räumlichkeiten sind ansprechend und es
herrscht eine gute Stimmung. Ich wünsche mir, dass das so bleibt.“
Das Publikum bedankte sich mit Standing Ovations.
Zwtl.: Keynote-Speakerin Gela Allmann
Einen weiteren Höhepunkt des Festaktes bildete die Keynote von
Extremsportlerin und Motivationsrednerin Gela Allmann . Nach einem
Sturz bei Fotoaufnahmen in Island schlug sie 800 Meter in die Tiefe
und kämpfte sich trotz schwerster Verletzungen wieder zurück. Mit
ihrer beeindruckenden Lebensgeschichte und ihrem Vortrag zu mentaler
Stärke, positivem Mindset und Motivation gab sie den Teilnehmerinnen
und Teilnehmern wertvolle Impulse, wie sich auch in schwierigen
Situationen Zuversicht und Durchhaltevermögen bewahren lassen. Ihre
authentische Art und persönliche Erfahrung machten die Rede zu einem
inspirierenden Beitrag des Jubiläumsfestes.
Zwtl.: Showact des Tageszentrum Kreativ der VKKJ
Für den krönenden Abschluss sorgten die Klientinnen und Klienten
des Tageszentrum Kreativ gemeinsam mit ihren Betreuerinnen und
Betreuern in einem musikalischen Showact. Bekannte Hits wurden in
eigenen Textversionen interpretiert, dazu gab es darstellerische
Einlagen, die alle Anwesenden begeisterten.
„Die Darbietung stellte deutlich unter Beweis, wie mit
entsprechender Zuwendung die Entwicklung und die Selbständigkeit der
uns anvertrauten Menschen gefördert werden kann. Wir freuen uns sehr
über diese gelungene Jubiläumsfeier und blicken voller Zuversicht auf
die nächsten 50 Jahre VKKJ“, so Obmann Stefan Stadler und
Geschäftsführer Andreas Steuer.
www.vkkj.at