Wien (OTS) – Ungünstige Witterungsereignisse und Tierseuchen in
wichtigen
Produktionsgebieten der EU führten heuer auf den internationalen
Märkten für Milch und Milchprodukte zu einer knappen Versorgung mit
steigenden Preisen bei ebenfalls steigenden Kosten. Im ersten Quartal
2025 konnte Österreich trotz härtester internationaler Konkurrenz
weitere Steigerungen beim milchwirtschaftlichen Außenhandel
erreichen. „Milch und Milchprodukte sind auf den Märkten gefragt und
Milchprodukte aus Österreich überzeugen auch auf den Exportmärkten
durch ihre hohe Qualität,“ erklärte der Präsident des Milchverbandes
Österreich (MVÖ), Dir. Helmut Petschar, zur aktuellen
Marktentwicklung und angesichts der nunmehr von der Statistik Austria
vorgelegten Außenhandelszahlen für das erste Quartal 2025. Die
Exporte erreichten in diesem Zeitraum 483,8 Mio. Ꞓ, (plus 38,3 Mio.
oder 8,6%), während die Importe mit 321,9 Mio. (plus 37,8 Mio. oder
13,4%) zulegten. Der positive Außenhandelssaldo konnte mit 161.9 Mio.
Ꞓ damit leicht gesteigert werden.
Gründe für die hohen Zuwächse im Außenhandel sind vornehmlich
preisbedingte Entwicklungen infolge des EU-weit knappen Angebots und
einer stabilen Nachfrage. Knappes Angebot besteht seit mehreren
Monaten vor allem beim Milchfett, was vor allem bei stärker
fetthaltigen Produkten höhere Auswirkungen zeigte.
Grundlage für die gute Marktentwicklung und stabile Nachfrage
nach heimischen Produkten ist für Petschar bei kritischer werdenden
Konsumenten die ausgezeichnete und verlässliche Qualität heimischer
Milchprodukte, basierend auf Innovation, hohen Produktions-,
Verarbeitungs- und Nachhaltigkeitsstandards, wie Gentechnikfreiheit,
eine sozial und umweltverträglichen Produktion in kleinen und
mittleren bäuerlichen Familienbetrieben, zumeist in Berggebieten, der
Verzicht auf bedenkliche Futtermittel, wie Soja aus Übersee oder
Palmölprodukte in der Fütterung, weiters der mit Abstand EU-weit
höchste Bioanteil und weitere Qualitätsprogramme, wie Heumilch oder
die Biowiesenmilch. All dies hat gemäß einer Studie des EU –
Forschungsinstituts zu den EU-weit besten Klimaschutzwerten für Milch
aus Österreich geführt. Die Einführung des neuen AMA –
Tierwohlstandards Tierhaltung plus hat nicht nur zu einer weiteren
Verbesserung der Tierhaltungsstandards in Österreich beigetragen,
sondern auch zur Absicherung der Exporte nach Deutschland, so
Petschar.
Betreffend der ebenfalls deutlich gestiegenen Importe betont
Petschar neuerlich die dringend notwendige Einführung einer
verpflichtenden Herkunftskennzeichnung, damit der Kunde beim Einkauf
im Geschäft, aber auch in der Gastronomie leicht erkennen kann, wo
ein Lebensmittel herkommt und welche Produktionsstandards
dahinterstehen. “Nur so kann der Konsument mit seinem Einkaufs- und
Konsumverhalten einen wirksamen Beitrag zur Absicherung der allseits
gewünschten, hohen Standards leisten“, ergänzte Petschar.