Wien (OTS) – Am Handelskai in Wien-Leopoldstadt beginnt nun ein neues
Kapitel der
städtischen Entwicklung: Im Vorfeld der baulichen Umsetzung des neuen
Fernbus-Terminals wird die alte Sport & Fun Halle Leopoldstadt nicht
klassisch „abgerissen“, sondern verwertungsorientiert rückgebaut –
ein weiterer Grundstein im Sinne einer klima- und
ressourcenschonenden Stadtentwicklung. Ziel ist es, einen Großteil
der Bauteile und Baumaterialien in den Wiederverwendungskreislauf zu
integrieren und so aktiv zur Reduktion von Emissionen und Abfall
beizutragen. Die demontierten Bauteile und aufbereiteten Baustoffe
der Halle werden für kurze Zeit auf dem Gelände zwischengelagert und
in Folge für den Wiederaufbau auf einem Firmengelände außerhalb Wiens
weitertransportiert.
Die Arbeiten werden rund drei Monate in Anspruch nehmen und bilden
den ersten Schritt für die Realisierung des neuen zentralen Fernbus-
Terminals – ein zukunftsorientiertes Infrastrukturprojekt mit dem
Ziel der Bündelung des Fernbus-Verkehrs an einem Standort.
„Der Rückbau der Sport & Fun Halle markiert den Start in eine neue
Phase am Handelskai in Wien-Leopoldstadt: Mit dem geplanten Fernbus-
Terminal entsteht ein zentraler Ort für zukunftsweisende, leistbare
Mobilität – und bereits der erste Schritt dorthin setzt auf
Nachhaltigkeit und Wiederverwendung“, so Oliver Stribl,
Geschäftsführer Wien Holding GmbH.
Zwtl.: Systematische Demontage für den Weiterbau
Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt auf der sorgfältigen Zerlegung
und Erhaltung wiederverwertbarer Bauteile. Rund 165 Tonnen
Stahlbauteile – darunter Fachwerkträger, Stützen, Pfetten und
Knotenbleche – werden im Zuge des Rückbaus dokumentiert und
zerstörungsfrei demontiert.
Ergänzend dazu werden Fassadenelemente, mehr als 3.900 m2 Trapezblech
-Dachfläche, Lichtkuppeln sowie Teile der Galerieebene und technische
Einbauten wie Container-Module fachgerecht ausgebaut und für eine
spätere Wiederverwendung vorbereitet.
Zwtl.: Wertvolle Baustoffe bleiben im Kreislauf
Parallel zur Bauteildemontage erfolgt die Verwertung
mineralischer Baurestmassen direkt auf der Baustelle. Ziel ist es,
aus dem Bestand hochwertiges Recyclingmaterial für spätere
Baumaßnahmen zu gewinnen: Über 3.000 Tonnen Beton-, Ziegel- und
Asphaltbruch werden vor Ort sortenrein aufbereitet und, dort wo es
möglich ist, beim Bau des neuen Fernbus-Terminals wieder eingesetzt.
Das bedeutet: deutlich weniger Transportwege, geringere Emissionen,
keine Deponiebelastung – und ein klares Bekenntnis zu Nachhaltigkeit
und Klimaschutz bei Bauprojekten.
Zwtl.: Rücksicht auf die Umgebung
Der Rückbauprozess wird unter besonderer Rücksichtnahme auf die
Nachbarschaft vollzogen, mit möglichst emissionsarmen Methoden, um
Lärm- und Staubbelastung für Anrainer*innen so gering wie möglich zu
halten. Auch bei diesem Projekt werden neue Maßstäbe für
verwertungsorientierten Rückbau im öffentlichen Raum gesetzt. Urbane
Entwicklung und Klimaschutz gehen Hand in Hand.
Zwtl.: Klimaschutz als wichtiges Ziel
Wien verfolgt bereits seit vielen Jahren eine ambitionierte
Klimapolitik. Bereits die Umsetzung der Wiener Klimaschutzprogramme
für die Jahre 1999–2009 sowie 2010–2021 führte zu einem deutlichen
Rückgang der CO2 -Emissionen. Bis 2040 will Wien die lokalen
Treibhausgasemissionen auf null reduzieren, bereits bis 2030 sollen
sie (pro Kopf) um 55 Prozent gegenüber dem Ausgangsjahr 2005 gesenkt
werden.
Dieses ambitionierte Wiener Klimaschutzziel ist nur mit dem
konsequenten Umstieg auf erneuerbare Energieträger erreichbar.
Gleichzeitig muss der Energieverbrauch in allen Bereichen radikal
reduziert werden. Das betrifft, neben anderen Zielbereichen,
insbesondere auch die Herstellung oder Neunutzung, die Heizung, die
Klimatisierung und die Warmwasserversorgung von Gebäuden.
Zwtl.: WSE als Vorreiter des Wandels in der Baubranche
Sowohl bei der Immobilienentwicklung als auch im
Bauprojektmanagement erfolgt die Orientierung an den jeweils aktuell
höchsten bautechnisch erfüllbaren Standards der Nachhaltigkeit und
des Klimaschutzes. So auch beim neuen internationalen Fernbus-
Terminal. Er wird sich durch nachhaltige Energielösungen, Begrünung,
verkehrsberuhigende Begleitmaßnahmen und eine sehr gute Anbindung an
den öffentlichen Verkehr auszeichnen.
Das Projekt „Neuer zentraler Fernbus-Terminal Wien“ wird von der WH
Fernbus-Terminal Projektentwicklung GmbH, einem Tochterunternehmen
der Wien Holding-Tochter WSE Wiener Standortentwicklung GmbH, im 2.
Wiener Gemeindebezirk situiert zwischen Stadion Center und Handelskai
sowie neben der neuen Sport Arena Wien an der Adresse Stephanie-
Endres-Straße 5 realisiert.
Zwtl.: Klimazertifizierte Sporteinrichtungen für Wien
Als zeitgemäßer Ersatz für die nun rückzubauende Halle wurde am
Praterstern die neue Sport & Fun-Halle Leopoldstadt errichtet.
Umgesetzt wurde das Projekt von der WIP Wiener Infrastruktur Projekt
GmbH, einem Unternehmen der WSE Wiener Standortentwicklung GmbH, im
Auftrag von Sport Wien (MA 51). Auch hier stand Nachhaltigkeit im
Zentrum: Die klimazertifizierte Halle verfügt beispielsweise über
eine leistungsstarke Photovoltaikanlage, ein grünes Dach und begrünte
Fassaden.
Als weiteres Beispiel sind hier die unter der Ägide der WIP Wiener
Infrastruktur Projekt GmbH sanierten und umgebauten klassischen
Wiener Rundturnhallen zu nennen. Die Rundturnhallen in der
Simmeringer Florian-Hedorfer-Straße und der Steinergasse in Wien-
Liesing haben nach ihrer Sanierung die klimaaktiv Gold-Zertifizierung
erhalten. Mit dem klimaaktiv Gebäudestandard werden neben der
Energieeffizienz die Planungs- und Ausführungsqualität, die Qualität
der Baustoffe und Konstruktion sowie zentrale Aspekte zu Komfort und
Raumluftqualität von neutraler Seite beurteilt und bewertet.